Heute geht es wieder in die Druckwerkstatt und es wird richtig ernst: Wir drucken in echt und mit Farbe! Nur zehn Schritte und es ist vollbracht, also lasst uns gleich mal starten.
Eins - Bevor ihr loslegt, müsst ihr euren Stoff vorwaschen und bügeln. Beim Waschen verzichtet ihr am besten auf den Weichspüler, damit das Gewebe die Druckfarbe später optimal aufnimmt.
Zwei - Schafft euch einen Arbeitsplatz, am besten mit viel Raum zum Werkeln. Stabil sollte er auch sein, denn ihr müsst gut Druck auf den Stempel geben. Stellt alle benötigten Arbeitsmaterialien bereit. Nichts ist blöder, als beim Druckvorgang zu merken, dass etwas fehlt.
Drei - Nehmt eure Stempelunterlage (z.B. Bastelmatte oder Moosgummiplatte) und legt darauf ein saugfähiges Papier. Ich benutze dafür meistens Drucker- oder Küchenpapier, doppellagig. Bei Kissenbezügen und T-Shirts legt ihr das Papier zwischen die beiden Stoffschichten, damit die Farbe nicht auf die andere Seite durchdrückt. Anschließend fixiert ihr euren Stoff mit Masking Tape, so dass er schön glatt liegt und nichts verrutschen kann.
Vier - Bei symmetrischen Mustern ist es sinnvoll, sich mit dem Masking Tape zusätzliche Hilfslinien zu kleben. Dadurch wisst ihr genau, wo ihr den Stempel jeweils anlegen müsst. Außerdem solltet ihr euch vorher überlegen, wie oft ihr das Motiv drucken möchtet (z.B. innerhalb einer Reihe) und euch entsprechend die Abstände ausrechnen.
Fünf - Jetzt kommt endlich Farbe ins Spiel. Gebt etwas von der Farbe auf eure Glasplatte und verteilt sie mit der Gummiwalze. Mit der Gummiwalze rollt ihr anschließend die Farbe auf den Stempel. Achtet darauf, dass der Stempel vollständig und gleichmäßig mit Farbe bedeckt ist.
Sechs - Der alles entscheidende Teil steht an. Umso wichtiger ist es, zunächst einen Probedruck zu machen, auf Papier oder besser noch einem Stoffrest. Ihr bekommt so ein Gefühl für den Druck und seht gleichzeitig, ob ihr die richtige Menge an Farbe genommen habt. Ist der Probedruck erfolgreich, geht's dem Stoff an den Kragen. Wichtig ist, vor jedem Druck neue Farbe auf den Stempel zu geben, einen hohen Druck auf den Stempel auszuüben und den Stempel für einige Sekunden (ich zähle immer bis Zehn) auf den Stoff zu drücken. Anschließend den Stempel vorsichtig abheben, damit die Farbe nicht verschmiert. Diesen Vorgang wiederholt ihr so oft, bis euer Muster fertig ist.
Sieben - Euer Druck ist fertig? Dann kommt jetzt ein weiterer schwieriger Teil: Warten! Nämlich so lange, bis die Farbe getrocknet ist. Wie lang das im Einzelnen dauert, entnehmt ihr am besten den Herstellerangaben. Einige Farben brauchen nur wenige Stunden, andere mehrere Wochen.
Acht - Während wir warten, noch ein Wort zur Reinigung der Arbeitsmaterialien. Wenn ihr mit Farben auf Wasserbasis arbeitet, könnt ihr Farbreste einfach mit Wasser und ein bisschen Spülmittel abwaschen. Bei Ölfarben gebt ihr etwas Speiseöl (vielleicht nicht gerade das beste Olivenöl) auf ein Küchentuch und entfernt damit die restliche Farbe.
Neun - Die Farbe ist trocken, es darf gebügelt werden! Das ist notwendig, um die Farbe zu fixieren und waschbeständig zu machen. Am besten bügelt ihr durch ein dünnes Tuch auf der Baumwollstufe (bei mir ist das Stufe Drei). Generell rechnet man für ein Stoffstück von 50 x 50 Zentimetern jeweils drei Minuten Bügelzeit. Aber auch in diesem Fall solltet ihr die Hinweise des Farbherstellers beachten.
Zehn - Und jetzt dürft ihr euch endlich so richtig freuen: Es ist geschafft und es sieht toll aus!
War doch gar nicht so schwer, oder? Ich wünsche euch jedenfalls viel Erfolg beim Ausprobieren und würde mich sehr freuen, mal das eine oder andere Ergebnis zu sehen.Labels: diy