Druckwerkstatt I

Manchmal frage ich mich, warum ich eigentlich nicht schon früher darauf gekommen bin? Textilien selbst bedrucken, ist nämlich wirklich eine tolle Sache! Egal ob Kissenbezüge, Geschirrtücher oder T-Shirts, im Grunde lässt sich alles bedrucken. Und das Beste ist: Es ist so einfach wie damals im Kindergarten.


Vielleicht habt ihr jetzt auch Lust bekommen? Heute zeige ich euch, was ihr für so einen Handdruck alles braucht. Eigentlich ist das nämlich gar nicht so viel. 

Als erstes benötigt ihr natürlich ein Stück Stoff, das ihr bedrucken wollt. Zum Ausprobieren würde ich euch Geschirrtücher empfehlen: Die kosten nicht viel und man kann sie immer gebrauchen zur Not auch als Putztuch. Wichtig ist, dass euer Stoff aus Naturfasern besteht, da künstliches Gewebe die Farbe nicht oder nur schlecht annimmt. Gut geeingnet sind reine Baumwolle, Leinen oder Halbleinen.

Textilfarben gibt es mittlerweile in vielen Formen, aber nicht alle eignen sich zum Drucken oder Stempeln. Herkömmliche Textilfarbe (z.B. Marabu Textil) ist meiner Erfahrung nach zu flüssig, um damit ein ansprechendes Druckergebnis zu erhalten. Ich bevorzuge deshalb Linolfarbe. Aber auch hier gibt es Unterschiede und man muss von Fall zu Fall entscheiden, welche Farbe besser geeignet ist.  

Linolfarbe auf Wasserbasis (z.B. Marabu Aqua Linoldruckfarbe) ist in jedem Bastelladen erhältlich und lässt sich gut auftragen. Allerdings weiß ich nichts Genaues über die Waschbeständigkeit und der Farbgeruch ist vergleichsweise intensiv. Ich persönlich würde sie deshalb nicht für Textilien verwenden, die großflächig mit der Haut, Lebensmitteln in Berührung kommen oder die heiß gewaschen werden (wie etwa Bett- oder Tischwäsche). Für dekorative Kissenbezüge ist sie jedoch meine erste Wahl.

Linolfarbe bzw. Stoffdruckfarbe auf Ölbasis (z.B. Deka Stoffdruckfarbe) habe ich bisher nur im Internet gefunden. Diese Farbe hat den Vorteil, dass die bedruckten Stoffe bis zu 90°C waschbar sind und der Stoff trotz Farbauftrag geschmeidig bleibt. Einziger Wermutstropfen: Sie erfordert sehr lange Trocknungszeiten, der Hersteller empfiehlt vier bis sechs Wochen.


Kein Druck ohne Stempel. Beim Motiv sind dem Geschmack keinerlei Grenzen gesetzt. Erfahrungsgemäß lassen sich kleine und schnörkellose Motive jedoch einfacher bzw. gleichmäßiger drucken. Ihr könnt gekaufte Stempel benutzen oder selbst welche herstellen, z.B. aus Moosgummi.

Und dann ist da noch Zubehör, das unter Sonstiges fällt. Dazu gehören: 

Das war's auch schon. Wenn ihr noch Fragen zu den Materialien habt, dann immer her damit! Und nächste Woche geht es dann los mit dem Drucken...

Labels:

bildschœnes: Druckwerkstatt I

Montag, 5. August 2013

Druckwerkstatt I

Manchmal frage ich mich, warum ich eigentlich nicht schon früher darauf gekommen bin? Textilien selbst bedrucken, ist nämlich wirklich eine tolle Sache! Egal ob Kissenbezüge, Geschirrtücher oder T-Shirts, im Grunde lässt sich alles bedrucken. Und das Beste ist: Es ist so einfach wie damals im Kindergarten.


Vielleicht habt ihr jetzt auch Lust bekommen? Heute zeige ich euch, was ihr für so einen Handdruck alles braucht. Eigentlich ist das nämlich gar nicht so viel. 

Als erstes benötigt ihr natürlich ein Stück Stoff, das ihr bedrucken wollt. Zum Ausprobieren würde ich euch Geschirrtücher empfehlen: Die kosten nicht viel und man kann sie immer gebrauchen zur Not auch als Putztuch. Wichtig ist, dass euer Stoff aus Naturfasern besteht, da künstliches Gewebe die Farbe nicht oder nur schlecht annimmt. Gut geeingnet sind reine Baumwolle, Leinen oder Halbleinen.

Textilfarben gibt es mittlerweile in vielen Formen, aber nicht alle eignen sich zum Drucken oder Stempeln. Herkömmliche Textilfarbe (z.B. Marabu Textil) ist meiner Erfahrung nach zu flüssig, um damit ein ansprechendes Druckergebnis zu erhalten. Ich bevorzuge deshalb Linolfarbe. Aber auch hier gibt es Unterschiede und man muss von Fall zu Fall entscheiden, welche Farbe besser geeignet ist.  

Linolfarbe auf Wasserbasis (z.B. Marabu Aqua Linoldruckfarbe) ist in jedem Bastelladen erhältlich und lässt sich gut auftragen. Allerdings weiß ich nichts Genaues über die Waschbeständigkeit und der Farbgeruch ist vergleichsweise intensiv. Ich persönlich würde sie deshalb nicht für Textilien verwenden, die großflächig mit der Haut, Lebensmitteln in Berührung kommen oder die heiß gewaschen werden (wie etwa Bett- oder Tischwäsche). Für dekorative Kissenbezüge ist sie jedoch meine erste Wahl.

Linolfarbe bzw. Stoffdruckfarbe auf Ölbasis (z.B. Deka Stoffdruckfarbe) habe ich bisher nur im Internet gefunden. Diese Farbe hat den Vorteil, dass die bedruckten Stoffe bis zu 90°C waschbar sind und der Stoff trotz Farbauftrag geschmeidig bleibt. Einziger Wermutstropfen: Sie erfordert sehr lange Trocknungszeiten, der Hersteller empfiehlt vier bis sechs Wochen.


Kein Druck ohne Stempel. Beim Motiv sind dem Geschmack keinerlei Grenzen gesetzt. Erfahrungsgemäß lassen sich kleine und schnörkellose Motive jedoch einfacher bzw. gleichmäßiger drucken. Ihr könnt gekaufte Stempel benutzen oder selbst welche herstellen, z.B. aus Moosgummi.

Und dann ist da noch Zubehör, das unter Sonstiges fällt. Dazu gehören: 
  • Masking Tape zum Fixieren und Markieren des Stoffs
  • Maßband oder Lineal, falls ihr das Motiv symmetrisch aufbringen wollt
  • Unterlagen, z.B. Bastelmatte oder Moosgummiplatte
  • Küchenpapier
  • Glasplatte zum Verteilen der Farbe (ich habe dafür das Glas aus einem alten Bilderrahmen genommen)
  • Gummiwalze zum gleichmäßigen Auftragen der Farbe auf den Stempel.

Das war's auch schon. Wenn ihr noch Fragen zu den Materialien habt, dann immer her damit! Und nächste Woche geht es dann los mit dem Drucken...

Labels:

8 Kommentare:

Am/um 5. August 2013 um 11:22 , Blogger Rebekka Groß meinte...

Danke für diese informative Einführung, das ist schon mal sehr lehrreich. Bin gespannt auf die nächste Folge. LG Rebekka

 
Am/um 5. August 2013 um 15:44 , Blogger Schwarzwaldmaidli meinte...

Vielen Dank für deine Erklärungen! So habe ich doch eher einen Überblick, wie das Drucken funktioniert.
Liebe Grüße

 
Am/um 5. August 2013 um 20:11 , Blogger die Kramerin meinte...

so jetzt gibt es aber keine Ausrede mehr, es nicht selbst zu versuchen...;)... Danke, liebe Julia für ICE ausführliche Anleitung...ich möchte schon ewig mal ein T-Shirt selbst bedrucken...sei liebst gegrüßt von Uli - der Kramerin

 
Am/um 5. August 2013 um 20:49 , Blogger Unknown meinte...

Sieht super aus! Generell liebe ich deine klaren Strukturen, hat stets so etwas wunderbar aufgeräumtes. Ich wollte mir demnächst auch mal Lenolium-Platten kaufen und meine ersten Drucke selber machen! Vielleicht sieht es dann ja auch so toll aus wie bei dir! ...Was bedruckt wird steht noch in den Sternen...

Liebe Grüße,
Linda von POTTZBLITZ

 
Am/um 6. August 2013 um 08:43 , Blogger Unknown meinte...

Ihr Lieben, versucht es einfach mal, es ist wirklich kein Hexenwerk! Und ich freue mich natürlich, wenn euch meine Anleitung dabei hilft. Viele liebe Grüße von Julia

 
Am/um 6. August 2013 um 08:51 , Blogger Unknown meinte...

Liebe Linda, hab vielen, vielen Dank! Da werde ich direkt ein bisschen verlegen :-) Linolschnitt ist natürlich noch mal eine ganz andere Nummer, weil sich die Linolplatte schwerer bearbeiten lässt. Wenn du nur kleinere Motive drucken willst, würde ich dir Stempelgummi empfehlen. Daraus bastel ich mir immer meine Stempel und bin ganz begeistert. Sonnige Grüße von Julia

 
Am/um 14. August 2013 um 08:34 , Blogger Unknown meinte...

Liebsten Dank für deinen Tipp!
Das werde ich mir mal glatt aufschreiben!

Schöne Woche noch,
Linda

 
Am/um 9. Mai 2017 um 16:21 , Anonymous Anonym meinte...

Mit Linolfarbe kann man sehr gut drucken, allerdings ist die nicht waschbeständig - leider. Ich habe letztes Jahr mit neon Stofffarben gedruckt, die sind angeblich waschbeständig, sind sie aber leider nicht wirklich. Ich werde wohl doch mal den Siebdruck ausprobieren. In Hamburg gibt es einige Werkstätten, in die man sich tageweise einmieten kann.

 

Kommentar veröffentlichen

Abonnieren Kommentare zum Post [Atom]

<< Startseite