Juhu, endlich geht es weiter. Und wie es weiter geht! Es geht sogar so weit weiter, dass es gar nicht mehr weiter geht: Gipfel, Finale und letzter Akt quasi zusammen. Und obendrauf das i-Tüpfelchen oder besser das T-Tüpfelchen: unser erster selbst geklöppelter Teppich. So einen hat sonst keiner und niemand auch nicht. Liegt verdammt gut auf, sieht verdammt gut aus. Ein Selbstläufer! Und sowas von geschmeidig...juhu, juhu, juhu!
Beim letzten Mal haben wir die Kettfäden vorbereitet, die Anfangsschlaufe geschlauft und am ersten Stäbchen befestigt. Und genau da machen wir heute weiter. Legt nun die Kordel abwechselnd vor und hinter die Stäbchen. Schiebt sie dabei möglichst nah an das untere Ende der Stäbchen. Beim letzten Stäbchen macht ihr kehrt und wickelt die Kordel nun genau andersherum. Das heißt: Bei allen Stäbchen, bei denen die Kordel auf dem "Hinweg" vorne lag, muss sie nun hinten liegen und umgekehrt. Webt nach diesem Prinzip Reihe für Reihe weiter.
Sind die Stäbchen zu zwei Dritteln gefüllt, zieht ihr das letzte Stäbchen aus dem Webgerät heraus. Zieht es soweit heraus, dass ihr es hinter dem Gewebten wieder zurück in das Loch stecken könnt. Das macht ihr nun nacheinander mit allen Stäbchen. Achtet darauf, dass sich die Kettfäden dabei nicht verheddern. Bevor es mit dem Weben weitergeht, solltet ihr das Gewebte wieder bis an die Stäbchen heranschieben. Das geht am besten, wenn ihr die Kettfäden straff haltet und das Webstück mit euren Fingern – wie mit einem Kamm – nach oben schiebt. Und
genau so macht ihr weiter: Weben, Runterschieben, Ranschieben – so lange, bis euer Läufer die gewünschte
Länge erreicht hat.
Zieht dann die Stäbchen wie gehabt heraus. Seid großzügig beim Durchziehen der Kettfäden, denn ihr braucht davon genug zum Verknoten und für die Fransen. Löst das Weberät vom Tisch und legt euer Webstück flach auf den Tisch oder den Boden. Streicht alles glatt und öffnet die Knoten am Ende der Kettfäden. Nehmt nun den rechten Faden vom ersten Stäbchen und den linken Faden vom zweiten Stäbchen und macht einen Doppelknoten. Danach den rechten Faden vom zweiten Stäbchen und den linken Faden vom dritten Stäbchen und so weiter. Den ersten und den letzten Faden verknotet ihr jeweils mit dem ersten und dem letzten Doppelknoten. Zieht alle Knoten noch einmal ordentlich fest und macht dann dasselbe auf der anderen Seite.
Zum Schluss müsst ihr nur noch die überstehenden Kordelenden ins Gewebe einziehen und den Fransen einen ordentlichen Schnitt verpassen. Und sollte euer Teppich wider Erwarten zu klein geraten sein, lässt er sich prima als Untersetzer verwenden. Eine Spitzensache, das mit dem Stäbchenweben, oder was meint ihr?
Teppichweberei – Teil I
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