Nein, es dauert keine Wochen und Monate, um einen kleinen Teppich zu weben. Ich habe dafür genau ein Wochenende gebraucht. Bestens zum Teppichweben geeignet: Regen oder Hitze. Und davon gibt es in diesen Tagen doch wirklich genug!
Nein, man braucht das Stäbchenwebgerät nicht selber bauen. Kann man in alter Wikinger-Manier natürlich machen: ein paar Rundstäbe, eine Holzleiste, Löcher rein, fertig. Muss man aber nicht, weil es das Ganze recht preisgünstig zu erwerben gibt. Selbst mit den einfachsten Geräten kann man Webstücke bis zu einem Meter Breite anfertigen. Was will man mehr?
Nein, man muss dafür nicht außerordentlich begabt sein, wirklich nicht. Stäbchenweben ist ein absolut unkompliziertes Handwerk. Nicht umsonst wird das Webgerät gerne als Therapiemittel bei Kindern und alten Menschen eingesetzt...
Dreimal "nein" und ein Halleluja, weil wir nun vollkommen bedenkenlos mit unserem Teppichprojekt starten können!
Ein kleines Stück Teppichglück ergibt folgendes Zubehör:
- ein Stäbchenwebgerät
- Baumwollkordeln (Ø drei und fünf Millimeter) oder vergleichbar dickes Garn
- eine Schere und
- ein Maßband.
Die Menge der Kordeln hängt davon ab, wie groß euer Läufer werden soll. Mein Läufer ist ca. 155 x 65 Zentimeter und ich habe dafür 450 Meter von der dicken und 160 Meter von der dünnen Kordel gebraucht.
Befestigt als Erstes das Webgerät auf einem Tisch und beginnt dann mit dem Zuschneiden der Kettfäden. Die Kettfäden werden durch die Löcher in den Holzstäbchen
gezogen und geben gewissermaßen die Länge eures Läufers vor. Die Länge der Kettfäden berechnet sich wie folgt: Wunschlänge mal zwei (plus dreißig Zentimeter für den Abschluss und die Fransen). Die Anzahl der benötigten Kettfäden ist abhängig davon, wie breit euer Läufer werden soll. Messt am Webgerät nach und zählt, wie viele Stäbchen eure Wunschbreite ergeben. Schneidet dann entsprechend der Anzahl der Stäbchen die Kettfäden zu.
Als Nächstes nehmt ihr die Stäbchen zur Hand. Fädelt jeweils einen Faden durch ein Stäbchen und zieht beide Enden auf die gleiche Länge. Steckt das Stäbchen dann in ein Loch des Webgeräts. Macht es mit den übrigen Kettfäden und Stäbchen genauso. Achtet darauf, dass ihr die Stäbchen direkt nebeneinander steckt, lasst kein Loch aus. Damit das Webstück später nicht von den "offenen" Enden rutschen kann, verknotet ihr nun jeweils drei nebeneinanderliegende Enden locker miteinander (siehe Abbildung).
Die Vorbereitung ist geschafft, jetzt geht es los mit dem Weben. Nehmt dazu die dicke Kordel und legt das Ende zu einer Schlaufe. Legt durch diese Schlaufe mit dem langen Fadenstück wieder eine Schlaufe. Zieht das Ganze dann so fest, dass eine kleine Schlaufe stehen bleibt. Das Fadenende sollte hierbei nicht zu kurz geraten, weil der Knoten später gelöst und der überstehende Faden in das Webstück eingearbeitet wird. Und nun? Erst mal durchatmen, was Kühles trinken und sich freuen, dass das alles so einfach geht...
Teppichweberei – Teil II
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