Oder: Warum unser Adventskalender nur zwölf Türchen, äh Tütchen hat. So ungefähr genau Mitte November fängt es an. Ich brüte: Ideen für Adventskranz und -kalender, Weihnachtskarten, festliche Dekoration – wird natürlich alles selbst gemacht! Ich recherchiere: Plätzchenrezepte, Bastelmaterialien und Geschenke – dieses Mal soll alles noch toller werden! Ich stelle fest: viel zu tun, wenig Zeit – das geht schon irgendwie!
Ende November: Der Status von Kranz und Kalender ist unverändert, also rein gedanklich sind beide fertig. Nikolaus? Feiert man den heute noch? Sechs Wochen Lieferzeit für ein kleines Holzteil. Zu Ostern könnte es passen, aber nur zeitlich. Was habe ich eigentlich in den letzten Tagen gemacht? Ich will immer noch alles schaffen, aber nicht mehr so sehr.
Die Witterung zu dieser Jahreszeit, absolut keine Hilfe: zu dunkel zum Fotografieren, zu kalt zum Lackieren, zu nass zum Trocknenlassen. "Ach, das mache ich morgen." Genau wie Baumschmuck kreieren, den Nikolaus verarzten und sechs Sorten Plätzchen backen. Und so türmen sich die To-dos nach und nach zu einem Superhaufen auf, bei dessen Abarbeitung selbst Shiva mit seinen acht Armen hoffnungslos überfordert wäre.
Und wenn dann – in all dem Wahnsinn – auch noch Michael Bublé fröhlich, munter um die Ecke schwingt und die besinnliche Weihnachtszeit besingt, stehe ich kurz vor einer gefährlichen Mischung aus Im- und Explosion...
Weil das alles so ist, gab es bei uns am ersten Advent noch keinen Kranz und der Weihnachtskalender muss vorerst mit zwölf Tütchen auskommen. Der Mann sieht es entspannt, freut sich über die gesparte Kerze und auch darüber, dass er überhaupt Schokolade bekommt. Dass es diesbezüglich nach dem zwölften Dezember ganz schön düster aussieht, das hat er nicht auf dem Schirm. Mann müsste man sein!Labels: diy, living