Faltenfrust für alle

Ihr wollt Falten? Ihr kriegt Falten! Um euch zu zeigen, wie ihr einen Lampenschirm mit Plisseestruktur selbst basteln könnt, habe ich ein Modell ausgetüfelt, das wesentlich einfacher herzustellen ist als dieses, aber nach dem gleichen Prinzip funktioniert. Wer doch lieber direkt mit dem 'Frustmodell' einsteigen möchte, der schaut am besten bei Petra von herzschmiede vorbei.



Für jede Menge Falten braucht ihr gar nicht viel:
- Geodreieck und Lineal
- Perlonfaden oder dünnen Draht
- Klebstoff
- Bleistift
- Cutter, Bastelskalpell oder Schere
- Falzbein oder stumpfe Nadel
- spitze Nadel
- Tonkarton oder noch besser Vliestapete in einer glatten Ausführung.


Als Erstes schneidet ihr euch drei Papierbögen in einer Größe von jeweils 80 x 50 Zentimetern zurecht. Anschließend zeichnet ihr auf der Rückseite mit dem Geodreieck sechs Hilfslinien ein. Die genauen Abstände sind unten abgebildet. Achtet darauf, mit dem Bleistift nicht zu sehr aufzudrücken, sonst sieht man die Linien später durch.



Achtung, jetzt kommen die ersten Falten so oder so. Ziel ist es, eine Ziehharmonika mit 32 Spalten zu falten. Und so geht's: Halbiert euren ersten Papierbogen, so dass in der Mitte ein Falz entsteht. Klappt das Ganze wieder auseinander und faltet erst die eine Häfte (b) und dann die andere Hälfte (a) bis zum Mittelfalz. Bleibt dabei auf derselben Seite des Papiers.


Wenn alles nach Plan gelaufen ist, habt ihr nun die ersten vier Spalten. Faltet die rechte Hälfte (b) des Papiers zum Falz zwischen b1 und b2 und anschließend zum Falz zwischen a1 und a2. Das Gleiche macht ihr dann mit der anderen Hälfte (nicht im Bild dargestellt).


Im nächsten Schritt faltet ihr die rechte Seite (b) eures Papiers jeweils zu dem Falz zwischen b2a und b2b, b1a und b1b, a2a und a2b, a1a und a1b. Mit der linken Hälfte (a) verfahrt ihr wieder genauso (nicht im Bild dargestellt). Zum Schluss solltet ihr auf jeder Papierhälfte acht, also insgesamt 16 Spalten haben.


Dann wird das Papier umgedreht und die vorhandenen Spalten nach dem gezeigten Prinzip noch einmal halbiert. Ganz wichtig: Macht euch weder zum jetzigen noch zu einem späteren Zeitpunkt Gedanken über außerplanmäßige Kniffe und Knicke. Schwer zu glauben, aber die sieht man am Ende kaum bis gar nicht.


Wenn ihr fertig seid, sollte euer Papierbogen abwechselnd eine Berg- und eine Talfalte haben. Ich würde davon abraten, das Ganze tatsächlich zu einer Ziehharmonika zusammenzulegen, denn für den nächsten Schritt muss das Papier möglichst glatt auf der Arbeitsfläche aufliegen.


Dreht euer Papier auf die Rückseite, also die Seite mit den vorgezeichneten Linien (blau). Nehmt das Falzbein oder eine stumpfe Nadel und zieht an den mittleren Linien – wie abgebildet – zwei Zickzacklinien (grün). Achtet unbedingt darauf, dass die Zacken der beiden Linien entgegengesetzt verlaufen, d.h. wenn die obere Linie mit einem Schrägstrich von unten nach oben beginnt, muss die untere Linie mit einem Schrägstrich von oben nach unten anfangen.


Schneidet anschließend an den beiden äußeren Linien Zacken aus dem Papier entsprechend dem Verlauf der dargestellten roten Linien. Hier ist es wichtig, dass die Zacken nach dem gleichen Muster verlaufen wie die der dazugehörigen vorgeritzten Linie (grün).


Dreht das Papier nun wieder um und faltet die vorgeritzten Zickzacklinien etwas vor, so dass sie sich nach oben wölben. Der nächste Schritt verlangt erfahrungsgemäß die meiste Geduld, denn es geht darum, das Papier in seine finale Form zu falten. Grundsätzlich gilt: Berg- und Talfalten wechseln sich ab sowohl in der Länge als auch in der Breite des Papierbogens. Das bedeutet, es muss zum Teil entgegen der ursprünglichen Ziehharmonika-Struktur gefaltet werden. Schaut euch dazu am besten noch einmal die Bilder des fertigen Lampenschirms an.


Geschafft? Dann seid ihr bestens gerüstet, die anderen beiden Papierbögen auf die gleiche Art und Weise zu bearbeiten. Wenn ihr damit auch fertig seid: Zieht alle Falze noch einmal mit dem Falzbein nach. Dadurch kommt die Plisseestruktur besser zur Geltung und das Ergebnis sieht insgesamt sauberer aus. Nun könnt ihr die drei Teile jeweils überlappend zusammenkleben. Nachdem der Kleber getrocknet ist, stecht ihr mit einer spitzen Nadel auf der Ober- und Unterseite Löcher in die Mitte der Spitzen (auf dem oberen Bild markiert).


Zum Schluss fädelt ihr einen Perlonfaden oder einen dünnen Draht durch die Löcher und zieht das Ganze zusammen. Fixiert den Faden erst, wenn der Lampenschirm an der Lampenfassung angebracht wird. Wie man das machen kann, zeigt Petra in ihrem Beitrag.


Sobald das Projekt dann an seinem Platz hängt, solltet ihr eins unbedingt noch tun: die Falten von der Stirn gezielt auf die Mundwinkel umleiten. Denn dauerhafter Natur sollen schließlich nur die Knitter an der Decke sein...

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bildschœnes: Faltenfrust für alle

Montag, 30. Juni 2014

Faltenfrust für alle

Ihr wollt Falten? Ihr kriegt Falten! Um euch zu zeigen, wie ihr einen Lampenschirm mit Plisseestruktur selbst basteln könnt, habe ich ein Modell ausgetüfelt, das wesentlich einfacher herzustellen ist als dieses, aber nach dem gleichen Prinzip funktioniert. Wer doch lieber direkt mit dem 'Frustmodell' einsteigen möchte, der schaut am besten bei Petra von herzschmiede vorbei.



Für jede Menge Falten braucht ihr gar nicht viel:
- Geodreieck und Lineal
- Perlonfaden oder dünnen Draht
- Klebstoff
- Bleistift
- Cutter, Bastelskalpell oder Schere
- Falzbein oder stumpfe Nadel
- spitze Nadel
- Tonkarton oder noch besser Vliestapete in einer glatten Ausführung.


Als Erstes schneidet ihr euch drei Papierbögen in einer Größe von jeweils 80 x 50 Zentimetern zurecht. Anschließend zeichnet ihr auf der Rückseite mit dem Geodreieck sechs Hilfslinien ein. Die genauen Abstände sind unten abgebildet. Achtet darauf, mit dem Bleistift nicht zu sehr aufzudrücken, sonst sieht man die Linien später durch.



Achtung, jetzt kommen die ersten Falten so oder so. Ziel ist es, eine Ziehharmonika mit 32 Spalten zu falten. Und so geht's: Halbiert euren ersten Papierbogen, so dass in der Mitte ein Falz entsteht. Klappt das Ganze wieder auseinander und faltet erst die eine Häfte (b) und dann die andere Hälfte (a) bis zum Mittelfalz. Bleibt dabei auf derselben Seite des Papiers.


Wenn alles nach Plan gelaufen ist, habt ihr nun die ersten vier Spalten. Faltet die rechte Hälfte (b) des Papiers zum Falz zwischen b1 und b2 und anschließend zum Falz zwischen a1 und a2. Das Gleiche macht ihr dann mit der anderen Hälfte (nicht im Bild dargestellt).


Im nächsten Schritt faltet ihr die rechte Seite (b) eures Papiers jeweils zu dem Falz zwischen b2a und b2b, b1a und b1b, a2a und a2b, a1a und a1b. Mit der linken Hälfte (a) verfahrt ihr wieder genauso (nicht im Bild dargestellt). Zum Schluss solltet ihr auf jeder Papierhälfte acht, also insgesamt 16 Spalten haben.


Dann wird das Papier umgedreht und die vorhandenen Spalten nach dem gezeigten Prinzip noch einmal halbiert. Ganz wichtig: Macht euch weder zum jetzigen noch zu einem späteren Zeitpunkt Gedanken über außerplanmäßige Kniffe und Knicke. Schwer zu glauben, aber die sieht man am Ende kaum bis gar nicht.


Wenn ihr fertig seid, sollte euer Papierbogen abwechselnd eine Berg- und eine Talfalte haben. Ich würde davon abraten, das Ganze tatsächlich zu einer Ziehharmonika zusammenzulegen, denn für den nächsten Schritt muss das Papier möglichst glatt auf der Arbeitsfläche aufliegen.


Dreht euer Papier auf die Rückseite, also die Seite mit den vorgezeichneten Linien (blau). Nehmt das Falzbein oder eine stumpfe Nadel und zieht an den mittleren Linien – wie abgebildet – zwei Zickzacklinien (grün). Achtet unbedingt darauf, dass die Zacken der beiden Linien entgegengesetzt verlaufen, d.h. wenn die obere Linie mit einem Schrägstrich von unten nach oben beginnt, muss die untere Linie mit einem Schrägstrich von oben nach unten anfangen.


Schneidet anschließend an den beiden äußeren Linien Zacken aus dem Papier entsprechend dem Verlauf der dargestellten roten Linien. Hier ist es wichtig, dass die Zacken nach dem gleichen Muster verlaufen wie die der dazugehörigen vorgeritzten Linie (grün).


Dreht das Papier nun wieder um und faltet die vorgeritzten Zickzacklinien etwas vor, so dass sie sich nach oben wölben. Der nächste Schritt verlangt erfahrungsgemäß die meiste Geduld, denn es geht darum, das Papier in seine finale Form zu falten. Grundsätzlich gilt: Berg- und Talfalten wechseln sich ab sowohl in der Länge als auch in der Breite des Papierbogens. Das bedeutet, es muss zum Teil entgegen der ursprünglichen Ziehharmonika-Struktur gefaltet werden. Schaut euch dazu am besten noch einmal die Bilder des fertigen Lampenschirms an.


Geschafft? Dann seid ihr bestens gerüstet, die anderen beiden Papierbögen auf die gleiche Art und Weise zu bearbeiten. Wenn ihr damit auch fertig seid: Zieht alle Falze noch einmal mit dem Falzbein nach. Dadurch kommt die Plisseestruktur besser zur Geltung und das Ergebnis sieht insgesamt sauberer aus. Nun könnt ihr die drei Teile jeweils überlappend zusammenkleben. Nachdem der Kleber getrocknet ist, stecht ihr mit einer spitzen Nadel auf der Ober- und Unterseite Löcher in die Mitte der Spitzen (auf dem oberen Bild markiert).


Zum Schluss fädelt ihr einen Perlonfaden oder einen dünnen Draht durch die Löcher und zieht das Ganze zusammen. Fixiert den Faden erst, wenn der Lampenschirm an der Lampenfassung angebracht wird. Wie man das machen kann, zeigt Petra in ihrem Beitrag.


Sobald das Projekt dann an seinem Platz hängt, solltet ihr eins unbedingt noch tun: die Falten von der Stirn gezielt auf die Mundwinkel umleiten. Denn dauerhafter Natur sollen schließlich nur die Knitter an der Decke sein...

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8 Kommentare:

Am/um 30. Juni 2014 um 21:37 , Blogger Ulla meinte...

Echt cool, ich könnt´s trotz guter Anleitung niemals :-D
GLG, Olga.

 
Am/um 30. Juni 2014 um 21:46 , Anonymous Anonym meinte...

wunderschön!!!
liebe grüße, maria!

 
Am/um 1. Juli 2014 um 08:20 , Anonymous Anonym meinte...

Wunderschön,
jetzt muss ich mich wohl doch mal Baumarkt nach Vliestapete umschauen.
Anke

 
Am/um 1. Juli 2014 um 22:52 , Blogger Whiteandclm meinte...

Toll gemacht! Hmm.... ich würde die Lampe lieber kaufen, das würde ich niemals so hinbekommen. Wenn auch die Anleitung Klasse ist!
Lieber Gruß
Anne-Susan

 
Am/um 2. Juli 2014 um 11:56 , Anonymous SOUSOU DIYSIGN meinte...

Soooo toll!! Vielen dank für die Anleitung, vielleicht werden ich mir den Falten Frust antun - bei so einem Ergebnis!
Liebste Grüße :-)

 
Am/um 3. Juli 2014 um 17:23 , Blogger Herzschmiede meinte...

Also als "Frustmodell" würde ich meine Lampe nun nicht bezeichnen. Zumindest hat sie mich nicht gefrustet ;o) Aber deine Lampe ist auch ganz toll geworden!

 
Am/um 8. Juli 2014 um 18:30 , Anonymous ars pro toto meinte...

So sensationell, dass ich mich auch mal drüber her machen werde. Danke für die tolle Anleitung! Zumindest verstehe ich sie (ob ich sie auch umsetzen kann, bleibt abzuwarten).
Ganz liebe Grüße
Sonja

 
Am/um 13. Oktober 2014 um 17:58 , Blogger Unknown meinte...

OMG ich hätte nicht gedacht, dass man soeine tolle Lampe selbst machen kann! Das ist ja echt super schön geworden!

 

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