Um die Erwartungen gleich mal zu korrigieren: Bei aller Sympathie für Köttbullar, es wird hier kein Rezept für schwedische Fleischbällchen geben. Wer hätte sonst noch einen Grund ins Möbelhaus zu fahren? Nein, heute geht es ganz und gar um gehacktes Holz. Das erscheint auf den ersten Blick wiederum destruktiver als es eigentlich ist. Man muss es halt globaler betrachten und dann heißt das nichts anderes als: Wir bauen aus einem Frosta-Hocker eine hübsche Bank.
Dabei ist die Idee so einfach wie die Umsetzung: Die vier Hockerbeine werden statt an die runde Sitzfläche an eine Multiplexplatte geschraubt. Weil das keine große Sache ist, wird das Ganze außerdem schwarz gebeizt. Und wer sich fragt, was mit dem beinlosen Frosta-Rest anzufangen ist, der findet hier eine Idee.
Material
- Frosta-Hocker
- Multiplexplatte, Birke, 160 x 30 x 2 cm
- Holzbeize auf Wasserbasis, schwarz
- Holzwachs oder Holzlack auf Lösemittelbasis, farblos
Hilfsmittel
- Schleifpapier (120, 180), Schleifklotz oder Schleifmaschine
- Lineal und Bleistift
- Malerkrepp
- Akkubohrer, Bohraufsatz 6 mm
- Pinsel, Schwamm
- Fusselfreie Tücher, Bürste
- Atemschutzmaske, Einweghandschuhe
Schritt 1
Die Multiplexplatte mit 120er Schleifpapier in Maserrichtung schleifen. Genauso mit den vier Hockerbeinen verfahren. Dabei darauf achten, den
farblosen Lack überall gründlich wegzuschleifen, ansonsten kann die
Beize später nicht ins Holz eindringen und es gibt unschöne Flecken.
Schritt 2
Mit einem Schwamm lauwarmes Wasser auf das Holz auftragen. Dadurch stellen sich die Fasern auf und die Oberfläche wird rau. Wenn das Holz gut durchgetrocknet ist, das Ganze mit 180er Papier wieder glattschleifen. Das Wässern des Holzes ist für
das Beizen wichtig, da sich die Holzfasern ansonsten nach dem
Beizen aufstellen. Schleift man dann die Oberfläche, trägt man die Farbpigmente wieder ab.
Schritt 3
An beiden Enden der Platte 20 cm abmessen, mit Lineal und Bleistift eine Linie ziehen. Die Hockerbeine daran anlegen und die Position der Schrauben auf der Platte markieren. Als nächstes die beiliegenden Schrauben durch die Bohrungen in den Hockerbeinen stecken und ausmessen, wie weit das Gewinde heraussteht. Entsprechend tief werden dann die Löcher in die Platte gebohrt. Damit die Bohrlöcher nicht zu tief geraten, einen Tiefenanschlag verwenden oder den Bohraufsatz mit einem Stück Malerkrepp umwickeln.
Schritt 4
Die Holzteile gründlich entstauben. Das geht am besten mit einer Bürste oder dem Staubsauger. Anschließend die Beize mit einem Beizpinsel oder Schwamm in Maserrichtung auftragen. Atemschutzmaske und Handschuhe nicht vergessen! Überschüssige Beize nach ein bis zwei Minuten mit einem fusselfreien Tuch abnehmen. Wem die Farbe nicht intensiv genug ist, der macht noch einen zweiten oder dritten Auftrag. Das Holz über Nacht trocknen lassen.
Schritt 5
Beize färbt das Holz lediglich, ohne die Oberfläche vor Kratzern oder Feuchtigkeit zu schützen. Deshalb im nächsten Schritt farblosen Lack oder Wachs auftragen. Hier empfehlen sich mehrere dünne Aufträge mit entsprechenden Trocknungszeiten. Zum Schluss die Beine anschrauben.
Mein Tipp
Wer die Bank nicht nur als dekorative Ablage nutzen möchte, sollte für genügend Stabilität sorgen. Das erreicht man durch eine Verstärkung der Sitzfläche, d.h. eine kürzere und dickere Multiplexplatte, und eine zusätzliche Leiste, die von unten zwischen und seitlich an die Beine angeschraubt wird.
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